Was sind Netzentgelte?
Die Netzentgelte zahlt der Kunde für die Inanspruchnahme des Netzes der Strom- bzw. Erdgasversorgung. Mit diesen Entgelten werden die Kosten für z.B. die Erneuerung, Instandhaltung und Wartung gedeckt. Die Netzentgelte sind Bestandteil des Strom-und Erdgaspreises, die der Kunde an seinen Lieferanten zahlt.
An wen kann ich mich bei einer defekten Straßenlaterne wenden?
Sollte Ihnen im Stadtgebiet Deggendorf eine defekte Straßenlaterne aufgefallen sein, dann können Sie dies wahlweise telefonisch oder schriftlich unter Angabe des genauen Standortes und Ihre Kontaktdaten mitteilen.
Was ist ein Smart Meter?
Smart Meter steht für intelligente Messsysteme und moderne Messeinrichtungen (Stromzähler) und bezeichnet Geräte, die den Stromverbrauch erfassen können. Im Unterschied zu den heute in der Regel verwendeten, analogen Ferraris-Zählern können die neuen Stromzähler den Verbrauch und die verwendete Leistung in Echtzeit erfassen und gegebenenfalls übertragen. Es sind hier zwei Varianten zu unterscheiden:
- 1. Moderne Messeinrichtung:
Die moderne Messeinrichtung erfasst den Stromverbrauch und kann kumulierte Verbrauchswerte anzeigen. Eine Übertragung der Verbrauchsinformationen erfolgt nicht, kann jedoch auf Ihren Wunsch nachgerüstet werden.
- 2. Intelligentes Messsystem
Das intelligente Messsystem besteht aus einer modernen Messeinrichtung und einem Kommunikationsmodul (Smart Meter Gateway). Damit bietet das intelligente Messsystem neben der reinen Verbrauchsveranschaulichung zusätzlich die Möglichkeit, Ihre Verbrauchsdaten an uns, zum Beispiel zur Erstellung Ihrer Stromrechnung, zu übermitteln. Ein Ablesen der Messgeräte wird somit zukünftig nicht mehr notwendig sein.
Welche Vorteile hat ein intelligentes Messsystem für mich als Kunde?
Ein intelligentes Messsystem stellt Ihren Verbrauch transparent dar und vermeidet, dass Ihr Zähler vor Ort abgelesen werden muss und ermöglicht Ihnen variable Stromprodukte zu nutzen. Variable Stromprodukte machen verschiedene Strompreisstufen in einem Produkt möglich, das heißt zu bestimmten Zeiten (zum Beispiel tagsüber oder nachts) profitieren Sie von unterschiedlichen Preisen. Damit können Sie mit Ihrem Verbrauchsverhalten aktiv auf die Höhe Ihrer Stromkosten Einfluss nehmen. Aufgrund der zeitnahen Verbrauchswerte können Sie außerdem eigenständig unnötige Stromfresser wie zum Beispiel falsch angeschlossene Geräte oder Stand-by-Verbraucher identifizieren und somit Ihren Energieverbrauch senken. Ein weiterer Vorteil liegt in der sicheren Übermittlung der Verbrauchsdaten. Intelligente Messsysteme helfen somit auch dabei, die Energiewende voran zu treiben. Umweltfreundlich erzeugter Strom aus Solar- und Windanlagen kann mittels der neuen Messsysteme besser in ein intelligentes Stromnetz eingebunden und gesteuert werden.
Wer bekommt eine moderne Messeinrichtung bzw. intelligentes Messsystem?
Das Gesetz sieht vor, dass alle Stromkunden nach und nach neue Zähler erhalten. Im Rahmen des Smart Meter Rollouts erhalten ab dem Jahr 2018 zunächst Kunden, die in den vergangenen drei Jahren im Schnitt über 10.000 kWh pro Jahr verbraucht haben, ein intelligentes Messsystem. Auch Stromerzeuger mit Photovoltaik- oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ab sieben kW installierter Leistung bekommen die neuen Zähler. Zudem erhalten Besitzer von Wärmepumpen, Elektroautos oder Speicherheizungen, sofern die Verbrauchseinrichtungen unterbrechbar sind, ein intelligentes Messsystem. Ab 2020 wird die Grenze des jährlichen Verbrauchs auf 6.000 kWh herabgesetzt. Somit erhalten zukünftig auch Kunden mit einem niedrigeren Stromverbrauch intelligente Messsysteme. Alle anderen Kunden erhalten ab 2018 nach und nach vom Messstellenbetreiber eine moderne Messeinrichtung. Sie werden rechtzeitig über den Einbau informiert.
Wieso ist das Thema Smart Meter Rollout wichtig?
Um die Energiewende möglichst zügig voranzutreiben, hat der Gesetzgeber beschlossen, Stromerzeugung und –verbrauch intelligent miteinander zu verknüpfen. Ein wesentlicher Baustein ist dabei der Einsatz sogenannter ‚Smart Meter‘. Die Bundesregierung hat deshalb im Herbst 2016 ein Gesetz verabschiedet, das die Einführung von Smart Metern in Deutschland regelt. Deshalb erhalten Schritt für Schritt alle Kunden – zunächst größere Stromverbraucher (zum Beispiel Gewerbebetriebe), sowie nach und nach auch Haushaltskunden – die neuen Zähler.
Wie sicher sind intelligente Messsysteme?
Um den Datenschutz und die Datensicherheit zu garantieren, schreibt das Gesetz den Betreibern der Zähler bestimmte Schutzprofile und technische Richtlinien vor. Damit gilt für intelligente Messsysteme ein höherer Sicherheitsstandard als für Kreditkarten. Nur Systeme, die diese umfassenden Bedingungen erfüllen und entsprechend hohe Sicherheitsvorkehrungen aufweisen, erhalten ein Siegel des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Wenn Sie als Kunde Geräte, wie zum Beispiel Smartphone, Tablet oder PC, zur Anzeige Ihres Stromverbrauchs nutzen, spielt deren Sicherheit sowie die Sicherheit des verwendeten Netzwerks ebenfalls eine wichtige Rolle, da diese als Kommunikationsmedium zum Zähler fungieren. Wir empfehlen Ihnen daher bei der Nutzung Ihrer Endgeräte auf deren Sicherheitsvorkehrungen zu achten.
Wo wird der Smart Meter angebracht?
Sowohl die moderne Messeinrichtung als auch das intelligente Messsystem ersetzen den bisherigen Zähler im Zählerschrank. Ein Umbau oder eine Erweiterung der Anlage ist somit im Regelfall nicht erforderlich, sofern Ihr Zählerschrank dem aktuellen Stand der Technik entspricht.
Was kostet ein Smart Meter?
Wie bereits heute fallen bei Ihrer Stromlieferung Kosten für den Transport in Form eines Netzentgeltes und Kosten für die Messung (Messentgelt) an. Für den flächendeckenden Einbau von Smart Metern hat der Gesetzgeber Preisobergrenzen, abhängig vom jährlichen Verbrauch, festgelegt. Für eine moderne Messeinrichtung betragen damit die Kosten maximal 20 € (brutto) pro Jahr. Die Preisobergrenzen für ein intelligentes Messsystem liegen je nach Verbrauchsgruppe bei 100 € bis 200 € (brutto) pro Jahr.
Kann der Einbauverpflichtung widersprochen werden?
Wie aktuell bei herkömmlichen Stromzählern ist auch der Einbau von intelligenten Messsystemen von Kunden zu dulden. Das Messstellenbetriebsgesetz schließt für Anschlussnehmer wie auch für Anschlussnutzer eine Widerspruchsmöglichkeit explizit aus, auch wenn dadurch die Entgelte für den Messstellenbetrieb ansteigen.
Wer ist für den Smart Meter Rollout (Pflichteinbau) verantwortlich?
Der grundzuständige Messstellenbetreiber ist der Akteur, der für den Einbau und Betrieb von intelligenten Messsystemen und modernen Messeinrichtungen verantwortlich ist, solange und soweit sich der jeweilige Verbraucher oder Anlagenbetreiber nicht gezielt für ein anderes Unternehmen als Messstellenbetreiber (wettbewerblicher Messstellenbetreiber) entscheidet.
Schränkt der staatlich vorgegebene Einbau von intelligenten Messsystemen (Rollout) die Möglichkeit zum freiwilligen Einbau intelligenter Messsystem ein?
Nein. Jedem Verbraucher oder Anlagenbetreiber bleibt es unbenommen, ein Unternehmen seiner Wahl mit den entsprechenden Zertifikaten als Messstellenbetreiber (= wettbewerblicher Messstellenbetreiber) zu wählen.